Projekte

Siedlungsflächenmanagement

Siedlungsflächenmanagement

Der Regionalverband Ostwürttemberg führt seit 2011 in einem dreijährigen Rhythmus eine flächendeckende Erhebung der Siedlungsflächenpotenziale in der Region durch.

Als erste Region in Baden-Württemberg hat Ostwürttemberg 2020 die Siedlungsflächenreserven zum vierten Mal flächendeckend und methodisch einheitlich erfasst. Mit der Raum+-Methode werden alle grundsätzlich für eine Bebauung geeignete Flächen innerhalb des Geltungsbereiches eines Flächennutzungsplans oder eines nicht aus dem Flächennutzungsplan entwickelten, rechtskräftigen Bebauungsplans erfasst, z. B. Gebiete, die gemäß § 13b BauGB geschaffen wurden. So wurde für alle 53 Kommunen der Region eine einzigartige quantitative sowie qualitative Datengrundlage geschaffen, die für die kommunale Arbeit von großem Nutzen sind.

Was sind Siedlungsflächenreserven?

Siedlungsflächenreserven sind Gebiete oder Parzellen, die in den jeweiligen kommunalen Flächennutzungsplänen für eine bauliche Nutzung vorgesehen sind und momentan unbebaut sowie ungenutzt bzw. nicht mehr genutzt sind. Hierzu zählen auch rechtskräftige Bebauungspläne, die sich nicht aus dem Flächennutzungsplan entwickelt haben, aber noch nicht erschlossen sind.

Die Projekte

Die erste Erhebung der Siedlungsflächenreserven fand 2011 unter dem Projekt „Fläche gewinnen in Ostwürttemberg“ statt. Damit wurden erstmalig die Siedlungsflächen erhoben und geeignete Empfehlungen für die Mobilisierung der Innenentwicklungspotenziale erarbeitet. Im Jahr 2014 folgte mit der „Gewerbeperspektive Ostwürttemberg“ eine Aktualisierung der Daten und der Handlungsempfehlungen mit einem zusätzlichen Fokus auf eine nachhaltige, flächeneffiziente Gewerbeentwicklung. Eine weitere Fortschreibung der Flächenübersicht fand durch das „Projekt „Raum+ 2017 Ostwürttemberg“ statt. Die letzte Erhebung der Siedlungsflächenpotenziale erfolgte 2020. Der „Regionale Wohnraumdetektor“ beleuchtete zusätzlich zu den unbebauten Flächenreserven auch das Wohnraumpotenzial auf minderbebauten Flächen sowie das Potenzial durch Aufstockungen auf Bestandsgebäude und Wohnungsleerstand.

Der “Regionale Wohnraumdetektor“ ermittelte für die Region Ostwürttemberg ein Wohnraumpotenzial im Bestand 26.300 Wohneinheiten auf unbebauten Siedlungsflächenreserven, 1.300 Wohneinheiten auf minderbebauten Flächen, 1.500 Wohneinheiten durch Aufstockungen und 10.600 Wohneinheiten durch Leerstandsaktivierung. Für die kommunale Ebene wurde darauf basierend ein Handlungsleitfaden für eine nachhaltige Wohnraumentwicklung für unterschiedliche Gemeindetypen zusammengestellt.

Die detaillierten Ergebnisse der jeweiligen Projekte können Sie unter „Veröffentlichungen“ herunterladen.

Wie haben sich die Siedlungsflächenreserven von 2011 bis 2020 entwickelt?

In allen Flächenkategorien zeigt sich ein ähnlicher Trend: Die Siedlungsreserven nahmen um 20-30 % ab. Während die Innenentwicklungspotenziale und die Außenreserven im kompletten Untersuchungszeitraum stetig abnahmen, erfolgte eine kurzfristige Zunahme der Baulücken von 2017 auf 2020. Dies ist auf eine intensivere Mobilisierung von Außenreserven der letzten Jahre aufgrund des hohen Wohnraumbedarfes zurückzuführen, wobei neue Baulücken entstanden sind. Die Außenreserven verringerten sich nämlich deutlich.