Siedlungsentwicklung und Daseinsvorsorge, Wirtschaft, Forschung und Innovation, Mobilität, Energie und Rohstoffe, Naherholung und Tourismus, Landschafts- und Freiraumentwicklung, Biotopverbund sowie Hochwasser- und Starkregengefährdung – mit diesen Themen beschäftigten sich die Gäste des Offenen Regionalforums.
AALEN Am 18. Mai 2022 fand das Offene Regionalforum des Kocher-Brenztal-Projekts im Kulturbahnhof (KUBAA) in Aalen statt. Die Teilnehmer des Forums haben nach Visionen, Themen und Ideen gesucht, die den Raum entlang des Kochers und der Brenz auch in Zukunft als attraktiven Ort für das Leben und Wirtschaften sichern können. Die Teilnehmer des Forums kamen aus den Landkreisen Heidenheim und Ostalbkreis, den am Projekt beteiligten Städten, Gemeinden sowie von regionalen Verbänden und Vereinen. Einen wichtigen Beitrag leisteten die sog. „Zufallsbürger“, die repräsentativ und professionell in den Städten und Gemeinden ausgewählt wurden und sich an Dialogtischen austauschten. An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen die Landräte der Landkreise Ostalbkreis und Heidenheim, Dr. Joachim Bläse (Ostalbkreis), Peter Polta (Heidenheim), Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle, der Abtsgmünder Bürgermeister Armin Kiemel sowie die Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung, Andrea Nußbaum, aus Heidenheim teil.
Das Regionalentwicklungsprojekt im Kocher-Brenztal wurde vom Regionalverband Ostwürttemberg zu Beginn der Regionalplanfortschreibung in 2019 initiiert, bringt beide Landkreise sowie Gemeinden und Städte Aalen, Abtsgmünd, Giengen an der Brenz, Heidenheim, Herbrechtingen, Hermaringen, Hüttlingen, Königsbronn, Oberkochen und Sontheim an der Brenz zusammen und setzt sich zum Ziel, raumplanerische Ansätze mit denen der Regionalentwicklung in Einklang zu bringen und dadurch zur Sicherung des attraktiven Lebens- und Wirtschaftsstandorts des Kocher-Brenztals beizutragen.
Ein Gewinn für alle Beteiligten
Thomas Eble, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Ostwürttemberg, eröffnete das Forum und schilderte den Kontext und die Aufgabenstellung des Projekts. „Eine nachhaltige Regionalentwicklung, die die Interessen des Ökonomischen, des Sozialen und der Umwelt ausgleicht und in Einklang bringt, ist immerwährende Aufgabe und ist nur landkreisübergreifend und interkommunal zu bewältigen“, betonte Eble. Diese Aufgabe sei in einer einzigartigen Raumschaft zu bewältigen, in der die Geschichte der Menschheit von den Höhlen und Eiszeitkunst über das römische Erbe und die Geschichte der Industrialisierung bis hin zu wirtschaftlichen Global Playern im gesamten Raum heute wahrnehmbar, erlebbar und identitätsstiftend sei. „Einen wichtigen Aspekt des Offenen Regionalforums stellt die Bürgerbeteiligung dar“, so Eble weiter, „die infolge einer zufälligen Auswahl vor Ort zustande gekommen ist und erlaubt, unmittelbare raumbezogene Impulse für die regionale Entwicklung zu gewinnen. “
Das Programm des Offenen Regionalforums bot den Teilnehmenden unterschiedliche Formate, um sich in die räumliche Perspektive sowie die auf der Tagesordnung stehende Themen zu vertiefen. So wurden zunächst die räumliche Ausgangslage und der bisherige Verlauf des Projekts seitens des Projektteams, das aus Mitarbeitern des Regionalverbands sowie des Regionalplanungsbüros agl (Saarbrücken) besteht, vorgestellt. Danach wurden die Themen, die Vorschläge für interkommunale Ziele und Maßnahmen und das Konzept des Leitbildes präsentiert. All das wurde im weiteren Verlauf des Abends an den gemischt zusammengesetzten Dialogtischen unter dem Motto „Kommen Sie ins Gespräch über die Zukunft des Kocher-Brenztals!“ diskutiert. Die Ergebnisse einzelner Diskussionen wurden daraufhin im Plenum vorgetragen und stellen nun die Grundlage für die Arbeit an einem Maßnahmenkatalog dar. Im Podiumsgespräch in der zweiten Hälfte des Forums wurde die Frage nach den konkreten Inhalten der zukünftigen landkreisübergreifenden und interkommunalen Zusammenarbeit diskutiert, wie die Kommunen vom Kocher-Brenztal-Projekt profitieren können und welche konkreten Beiträge unter anderem sie leisten können.
Hr. Landrat Peter Polta, LK Heidenheim:
„Das Offene Regionalforum hat den Rahmen geboten, gemeinsam das Verbindende herauszustellen. Jetzt sind auch Best-Practice-Beispiele gefragt und wir sollten das Machbare angehen“
Hr. Landrat Dr. Joachim Bläse, LK Ostalbkreis:
„In Anknüpfung an das Offene Regionalforum gilt es nun, Entwicklungspotenziale zu nutzen und Förderkulisse zu erschließen“
Eine nachhaltige interkommunale Projektarbeit
Abschließend zeigt sich der Verbandsdirektor Thomas Eble erfreut, dass das Forum breite Resonanz gefunden und eine sehr lebendige und ergebnisreiche Diskussion hervorgebracht hat. „Es ist ein Erfolg des Kocher-Brenztal-Projekts, der zugleich die Summe aller Aktivitäten ist, die die Projektbeteiligten in der Region bisher geleistet haben und die Stärke der Regionalentwicklung widerspiegelt“, bilanzierte Eble am Ende des Abends.
In den kommenden Wochen wird der Regionalverband zusammen mit dem Büro agl die Ergebnisse des Forums analysieren und Arbeitsgruppen bilden, die Vorschläge für konkrete interkommunale Maßnahmen diskutieren werden. Auch dabei wird die Bürgerbeteiligung fortgesetzt. Am Ende des Jahres wird der Regionalverband der Öffentlichkeit die Ergebnisse des Kocher-Brenztal-Projekts vorstellen.