28. Juli 2022

„Römisches Erbe in Ostwürttemberg: Römerstraßen als Mittel der Vernetzung und der Entwicklung von regionalen Strategien“ – im Fokus der 2. und 3. regionalen ISTER-Workshops am 12. Juli in Aalen

Im Rahmen des INTERREG-ISTER-Projekts arbeitet der Regionalverband daraufhin, bisher ungenutzte Potenziale des römischen Erbes in Ostwürttemberg zu nutzen und dabei insbesondere die Römerstraßen der Region stärker in Wert zu setzen.

Aufbauend auf den 1. regionalen Workshop des Projekts ISTER zum Thema „Römisches Erbe als Faktor der lokalen und regionalen touristischen Entwicklung“ und dessen Ergebnisse, fanden am Dienstag, den 12.07.2022 die Workshops 2. und 3. an der Volksschule in Aalen statt.

Im 1. regionalen Workshop im Mai dieses Jahres stand das römische Erbe als Faktor der lokalen und regionalen touristischen Entwicklung in Ostwürttemberg im Vordergrund. An zwei Beispielen – dem Naherholungsgebiet Rainau-Buch und dem touristischen Entwicklungskonzept des Landkreises Heidenheim – wurden Erfolge und Gewinne sowie Problemlagen und Handlungsbedarfe dieser regionalen Ansätze diskutiert.

Im 2. und im 3. regionalen ISTER-Workshop stand zum einen jene Seite des römischen Erbes (insb. röm. Routen) im Mittelpunkt der Diskussion, die dieses zu einem wertvollen Denkmalschutzobjekt macht. Auf dem Weg zu möglichen interkommunalen und landkreisübergreifenden Projekten in der Zukunft wurde es zum anderen wichtig, die Rolle des römischen Erbes (insb. röm. Routen, die derzeit weitestgehend unsichtbar sind) als ein Mittel für Austausch und Zusammenarbeit hervorzuheben.

Der Leiter des Limes-Informationszentrums, Hr. Andreas Schaflitzl referierte über den Aufbau der ehemaligen römischen Straßen, das Straßennetz in Ostwürttemberg sowie einigen Besonderheiten der Straßenforschung. Im Laufe des Vortrags wurde noch einmal deutlich, dass in der Region ein großes Wissen über das Leben der Römer, der Öffentlichkeit bislang nicht zugänglich ist. Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, dass die bekannten Abschnitte der Römerstraßen in Ostwürttemberg weitgehend unsichtbar sind und es demzufolge neuer Methoden der Wissensvermittlung bedarf. Dabei können die Perspektiven auf diese Wissensvermittlung bei Archäologen und Historikern durchaus anders sein als bei den Tourismusfördern vor Ort. Umso mehr bedarf es einer verstetigten Zusammenarbeit, um entsprechende Maßnahmen fachlich korrekt und touristisch wirksam ins Leben zu rufen.

Einen spannenden Einblick in ihre Tätigkeit gab den Teilnehmenden der Workshops Fr. Christiane Frank, Geschäftsführerin des Römerstraße Neckar-Alb-Aare e.V. Unter dem Dach des Vereins präsentieren die Städte und Gemeinden im Raum zwischen Köngen und Rottweil in Deutschland und Windisch und Frauenfeld in der Schweiz, ihre größeren und kleineren römischen Sehenswürdigkeiten der einheimischen sowie auswärtigen Öffentlichkeit. Eine breite Palette an Instrumenten dient dem Verein dazu, Besucher und Interessierte mit Informationen über jeweilige Objekte des Erbes sowie anstehende Veranstaltungen, Führungen und Aktionen zu versorgen. Auch wenn der Verein inzwischen etabliert und anerkannt sei, so Fr. Frank, müssten für dessen Fortbestand ernsthafte Probleme wie chronische Unterfinanzierung, belastbare Evaluationsmethoden und personelle Engpässe immer wieder aufs Neue gelöst werden.

Zudem informierten die Veranstalter die Teilnehmenden über den Verlauf des ISTER-Projekts bis zum Ende des Jahres. So wird die Region Ostwürttemberg voraussichtlich sechs Meilensteine erhalten, die an verschiedenen Standorten aufgestellt werden und somit visuell die internationale Zugehörigkeit zum ISTER-Projektraum zeigen.

Die Meilensteine sollen mit Km-Entfernungsangaben vom jeweiligen Standort bis nach Rom sowie QR-Code zur ISTER-Website versehen werden und somit den Besuchern die Navigation entlang ehemaliger römischer Routen im Donauraum ermöglichen. Ebenfalls sind ISTER-Touren auf dem touristischen Routenplaner komoot in Entwicklung.

An der Veranstaltung nahmen unter anderem die regionalen Interessens- und Entscheidungsträger teil, die die Aufwertung des Kulturerbes in diesem Bereich in Ostwürttemberg fördern.

Der Programmflyer ist hier abrufbar.

 

 

Foto 6 - Impressionen der ISTER-Workshops 2. und 3. © Regionalverband OstwürttembergFoto 6 – Impressionen der ISTER-Workshops 2. und 3. © Regionalverband Ostwürttemberg